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Achim Gedrat
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Als Bonus an dieser Stelle der Scan eines Kataloges aus dem Jahr 1977 zum Download. Vielen Dank dem unbekannten Scanner, den ich leider hier nicht nennen kann, da ich diesen Katalog von einem unbekannten Mailer erhalten habe.



Dies ist eine rein private Seite. Trotzdem hier der Hinweis: LGB ist/war eine Marke der E.P.Lehmann Patentwerk von 1881, Saganstraße 2-4, Nürnberg, Deutschland. Aktuell eine Marke der Märklin/Trix/Lehmann.


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Die Mölders - D 186
Für 180 Tage meine "Heimat" - Die "Rommel" für den Rest

Hier finden Sie Informationen über die "Mölders". Auf der Mölders leistete ich eine Teil meines Wehrdienstes vom 1. Oktober 1975 bis zum 31. März 1976. Unvergessen ist diese Zeit, weil es DER Einschnitt in meinem Leben war. Weg von der behüteten Geborgenheit eines spießigen Reihenhauses und einer treusorgenden Familie - rein in die harte Wirklichkeit.


Da liegt die alte Lady nun in Wilhelmshaven - ihre eigentliche Heimat war Kiel. Frisch gestrichen und so ansehnlich, wie selten zu ihrer aktiven Zeit. Wenn man Sonntag Abend müde vom Wochenende diesen Pott sah, freute man sich auf seine Koje in dem wohl temperierten und aromatisierten Achterdeck. Mit 80 Matrosen horchte man angestrengt an der Matratze - bis zum Locken. "Reise, reise aufstehn..." tönte es aus den Lautsprechern an Bord.



Turm "Alpha" und die Brücke in sonnigem Grau. Heimat für 337 Soldaten, die sich den engen Raum auf 134 Metern Länge teilten. Die Schwestern hiessen "Lütjens D 185" und "Rommel D 187" (Auf der Rommel war ich vom 1. April 1996 bis zum Dienstausscheiden am 31. September 1976 stationiert - "Rommel Sailors have more fun!!!").



Gang an Steuerbord-Seite vom Heck zum Bug. Nur 4 Meter über der Wasserlinie gingen hier bei schwerer See die Brecher rüber - dann waren diese Aussenbereiche gesperrt. Ein beliebter Ort für/bei Angelwettbewerben auf hoher See.



Der vordere Mast. Ehemals 44 Meter hoch, jetzt etwas gestutzt aber immer noch imposant und aus weiter Ferne in Wilhelmshaven zu sehen. Frisch in Farbe, für die die sog. "Decksziegen" (der seemännische Dienst) Fachrichtung "11" zuständig war.



Der hintere Schornstein mit der sog. Matratze - ich glaube es handelt sich um eine Art 3-D-Radar. Hier oder aus den vorderen Schornsteinen wurde so mancher "Heizergruss" beim Ein-/Auslaufen in den Himmel geblasen - eine schwarze Russwolke aus dem Bauch des Schiffes gesendet von den "Schwarzfüssen".



Und hier noch einmal alle Lauscher, die man zu Zeiten des kalten Krieges für notwendig hielt. Das Sonar ist hier aus verständlichen Gründen nicht im Bild (der sog. Sonardome zur U-Jagd befand/befindet sich immerhin unterhalb der Wasserlinie im Bug der alten Dame).



Turm "Bravo". Hier trieb ich mein Unwesen als sog. Ari-Gast (bleibt mir ein Rätsel, wieso ein Wehrpflichtiger als "Gast" bezeichnet wird/wurde). Das Kürzel "Ari" steht für die Fachrichtung 31 - Artillerie oder schlicht "Bumskopf". Die Schutzgöttin ist die "Heilige Barbara".



Eine Sicht auf alle Waffen und Systeme der kratzbürstigen Dame, die sich schon zu verteidigen wusste. Allerdings konnte sie sich nicht gegen den "Bunny" wehren (auf dem Raketenwerfer - im Suchbild oben).



Dies ist ein sog. Niedergang im Inneren der Mölders. Wenn man gut betankt von Land zurück kam, wurde diese "Treppe" gern und oft in einem großen Schritt überwunden. "Knick-Knack" und liegen bleiben. Gut erkennbar sind aber die äußerst modernen Installationen...mit einem gewissen DDR-Charme (die drei Schwestern wurden allerdings in den USA gebaut).



Da wird die Hausfrau aber neidisch. So blinkt und blitzt ihr ödes Badezimmer nie und nimmer. Wenn dann alles wie blöd gewienert war, wurde desinfiziert, dass einem die Augen tränten. Duschen gab es auch, aber nur 6 Stück für ca. 250 Mannschaftsdienstgrade. Zahnbürsten gab es jedoch genug.



Dies ist die Lebensader, der zentrale Gang vom Bug zum Heck des Schiffes. Nicht gerade eine Flaniermeile. Bei schweren Stürmen wurden jeweils die Wände für jeden zweiten Schritt benutzt, da die alte Dame nicht über Stabilisatoren oder ähnlichen "Schnickschnack" verfügte. Stabilisatoren sind etwas für Weicheier.



Das spartanische "Nobelrestaurant" für knapp 250 Gäste (Gasten) im Zentrum der alten Dame. Wirklich (ernst gemeint) gute Köche haben uns sensationell verpflegt; auf See alle 6 Stunden. Schmeckte besser als bei "Muttern". Hier wurden auch tolle Filme wie "Ulzana" (absoluter Müll) gezeigt. Die Beamer und die DVD waren ja noch nicht erfunden.



High-Tech ist irgendwie anders. "Aufputz" war damals trendy. Auch zeitlos elegant ist der braune Vorhang rechts im Bild. Er verdeckt noch mehr Installations-Elend.



Die Brücke der alten Lady gleicht heute einem Technik-Museum. Man muss es sich einmal vor Augen halten, dass mit diesem Antiquariat echte Einsätze bis 2003 gefahren wurden. Suchen Sie einmal Joysticks zur Steuerung - vergeblich! So antiquiert sah es vor 30 Jahren schon aus...sehr schön auch der Kommunikations-Trichter für den Fall der Fälle, dass alles ausgefallen ist.



Ein blödes Gefühl ist es schon, wenn man sich mehr als 30 Jahre in die Vergangenheit "beamt". So wie die alte Dame innen aussieht, glaubt man, dass Obermaat Heinevetter (gehörte 1975 zur Besatzung Turm Bravo) um die Ecke kommt und man wieder "Wäsche achtern" (dieses Donald Duck Outfit) trägt.



Leb' wohl alte Lady D 186 - Mölders. Deine beiden Schwestern wurden bereits verschrottet (Die Rommel in der Türkei) oder als Zielschiff versenkt (Unglaublich, da die Lütjens immer als das Vorzeigeschiff galt).