Es geht in die nächste Runde - Die Saison 2014/2015 ist eröffnet!
Themen für den Winter: Ein paar Gimmicks für den Wald auf der Modellbahn und das neue Diorama "Brennstoffhandel"


Aber zunächst einmal die Werkstatt...



...aufgeräumt und den ganzen Krempel sortiert und beschriftet. Jetzt geht's los:


Das "Wald"-Modul auf der Modellbahn


Unser Waldmodul ist noch immer reichlich steril. Darum die Idee, einen Hochsitz aus echten Hölzern zu bauen; mit einem Jäger, der eine wehrlose Vogelscheuche meuchelt und nicht bemerkt, was unmittelbar hinter ihm passiert.

Der Hochsitz ist fertig und die Vogelscheuche hat nur geringe Überlebenschancen.


"Ein Hochsitz steht am Walde ganz still und stumm, drauf sitzt ein alter Jäger und der ist dumm, sieht nicht mal das Elfenlein, dass da steht im Feuerschein, mit den größen Flügelein."

Die ganze Szenerie ist in der Tat kitschig (findet bedonders meine Frau - und sie hat recht), aber mit gefiel die Idee, dass eine Person (der Jäger) eine Bedrohung (die Elfe) instiktiv wahrnimmt und blindwütig reagiert (Schuss auf die Vogelscheuche). Blinder Aktionismus; irgendwie aus dem (Politiker-)Leben gegriffen.

Das Diorama "Brennstoffhandel"

Der Schwerpunkt in dieser Bastelsaison wird auf einem neuen Diorama liegen. Dieses Diorama wird keinen Bezug zu einem Bahnanschluss bekommen sondern einen Hinterhofcharme bekommen. Inspiriert wurde die Entscheidung für diese Szene durch das Buch "Perfekt bis in Detail" von Emmanuel Nouaillier.


Hier die Abbildung des Buches und einiger weniger Photos aus dem Inhalt, die uns als Inspirationsquelle dienen. Sehr schön ist, dass Emmanuelk Nouailler alle Tips mit Bezugsquellen für das Material versehen hat.


Im unteren Bildteil ist die Umsetzung der Entwurfsskizze für die Planung des Brennstoffhandels am PC zu sehen. Im oberen Teil ist die erste Stellprobe mit den Gebäudekorpussen zu sehen. Gibt einen ersten Eindruck davon, wie es mal werden soll. Aufgrund des Rohbaumodells haben wir dann die Fenster bei Heyn bestellt.


Dies sind die bestellten Fenster von Heyn, Fenster und Türen aus einem Bausatz und die Rohbaumaterialien Sperrholz und Plastikplatten aus dem Baumarkt.


Hier sind noch - aus Gründen der Vollständigkeit - die beiden Gebäudepackungen abgebildet, die eine Vielzahl von Bauteilen für unseren Brennstoffhandel enthielten. Das grünliche Gebäude wird wohl, wenn überhaupt, als Nebengebäude der Außenanlage zum Einsatz kommen. Hat wieder so einen pseudo-amerikanischen Touch.


Das erste fertiggestellte Objekt der Brennstoffhandlung ist der braune Lanz Bulldog (rechts) aus der Packung mit dem grünlichen Gebäude. Er muß noch drastisch gealtert werden!



Und "Abramakabra" - Jetzt ist er in einem Verschleißzustand, der einer Brennstoffhandlung (Schwerpunkt Kohle) entspricht.



So sieht ein Original patinierter Lanz aus der Landwirtschaft - nicht aus einer Kohlenhandlung - aus. Fotografiert in Oyten 2009.



Die ersten kleinen Dinge für den Brennstaoffhandlung sind bereits entstanden. An diesen kleinen Teilen mußte bereits viel modifiziert werden, da sie allesamt etwas plump oder auch steril wirkten.



Und da haben wir wieder den Salat. Vor lauter Werkeln und Basteln mal wieder die Entstehungsgeschichte vergessen. Sei's drum: Ganz rechts ist die Garage zu erkennen. Daran schließt sich das "Comptoir" an. Schön dunkel unter der Bedachung für das Brennholzlager.



Zwischen Lanz Bulldog und Brennholzlager stehen die beiden großen Tanks für Treibstoff und Öl erhöht auf einem Betonsockel. Die Werbung auf der Wand darüber für die weltbekannten "Engelbert Reifen" ist noch nicht ganz fertiggestellt.



Die beiden Gasolin-Tanks haben von uns völlig sinnfreie Armaturen erhalten. Die sehen aber schon jetzt ungemein wichtig aus. Wenn Sie sich noch an die Verpackung weiter oben erinnern, werden Sie feststellen, dass laut Hersteller ein (zu) langer einzelner liegender Tank der Marke Shell vorgesehen war.



Ein guter Brennstoffhandel hat natürlich nicht nur Brennholz, Treibstoff und Öl sondern auch Kohle und Brikett. Dies ist das Kohlenlager, auf das später noch ein mobiler Kran gesetzt werden wird. Die Balken bestehen aus den Stöcken von Sylvesterraketen; waren also mal ganz schön abgehoben. Diese Raketenstöcke haben so ungerade Maße, die man so nie in einem Baumarkt finden würde. Außerdem sind sie kostengünstig, wenn's die Stöcke von den Nachbarsraketen sind.



Die Wand der imaginären Fabrik (als Silhouette) schon mal als Backsteinwand und Blechverschlag ausgeführt. Der Anbau der dritten Halle ist ein Provisorium aus der Wirtschaftswunderzeit. Scheinbar wegen eines Kapazitätsengpasses etwas Made in Eile.



So sieht's aus, wenn der Zusammenbau des Gebäuderohlings unmittelbar bevor steht (endlich mal zum richtigen Zeitpunkt fotografiert). Die Vertiefungen für die Fugen der Mauersteine wurden übrigens per Schraubendreher Stück für Stück in das Plastikmaterial gedrückt - man hat ja sonst nichts zu tun.



Und schon montiert. Die linke Seite präsentiert sich jetzt auch schon sehr harmonisch. Sie soll ein wenig komfortabler sein als die rechte Seite. Okay, das Klo schwächt den etwas gehobenen Eindruck vieleicht ab.



Detailaufnahme der Fliesen auf dem Balkon. Sehr strukturiert und realistisch. Mal schaun, wie das aussieht, wenn wir irgendwann fertig sind.



Die Fassade ist schon wieder ein ganzes Stück weiter. Die Ziegel haben Farbe erhalten; die Fugen fehlen noch. Der Putz am Obergeschoss ist nicht mehr fabrikneu und die Fensterläden sind auch nicht mehr im allerbesten Zustand.



Neu Neu Neu Neu Neu - eine tolle E 10! (von LGB!)

Neue tolle Lok aus Lilienthal von LGB!!! Ein schönes Teil zu einem unglaublichen Preis; wie machen die das bei Haar? - Die V 200 von LGB kostet über 600,00 Euro - und die E 10 ist für knapp unter der Hälfte zu bekommen. Sehr detailliert ausgeführt und bedruckt. Ist dies bereits der Geist der Familie Sieber (neue Eigentümer von Märklin), die ja auch bei Schucco ein gutes Händchen bewiesen haben?



Die Baureihe E 10 der deutschen Bahn wurde ab 1956 in über 380 Exemplaren (inkl. der Vorserie) gebaut. Viele der Maschinen, die ab 1968 in E 110 umgezeichnet wurden erreichten eine Einsatzzeit im Plandienst von mehr als 50 Jahren. Sie war ursprünglich als Schnellzuglokomotive für 130 km/h zugelassen; das Einsatz-Gewicht betrug ca. 85 Tonnen.

Im Laufe der Jahre wurden die zuverlässigen Maschinen in Richtung Nahverkehr verschoben. Da leisteten sie über viele Jahre viele Millionen Betriebskilometer in der Beförderung von Pendlern. Die schwerere Schwester für den Güterverkehr war übrigens die E 40, die ähnlich aufgebaut war. Die E 10 war nahezu die erste E-Lok in der der Lokführer sitzen durfte!!! Etwas weniger als 20 Loks sind heute bei Museumsbahnen teils einsatzfähig untergestellt. Leider hat LGB es mal wieder versäumt ein konkretes, noch existierendes Museums-Modell (wie z.B. 110 281 der SVG Eisenbahnerlebniswelt in Horb am Neckar) als Vorbild zu wählen. Wieder eine Chance vertan.



Die Trambahnen - die Neuheiten aus den vergangenen Bastelwintern
(Für die Neugierigen auf die Überschriften klicken):

Berliner Trambahn - 2008/2009
Strassenbahn Lissabon - 2013/2014
Stuttgarter Strassenbahn - 2013/2014
Nürnberger Strassenbahn - 2013/2014


Im Zentrum der Idee für das Diorama im Jahre 2008 stand ein Straßenbahn-Modellbausatz der in Spanien ansässigen (Schiffs-)Modell-Fabrik OcCre (www.occre.com). Dieses Modell ist wesentlich detaillierter als die doch immer leicht plumpen Fahrzeuge der Lehmann/Märklin. Aber ob ich solch ein Modell nochmals bauen würde.....es war eine Arbeit für viele, viele Tage im gesamten Winter 2008/2009.

Aber - auch bedingt durch einige Konstruktionsänderungen - scheint sich die Arbeit dennoch gelohnt zu haben, da die Trambahn der "Westlichen Berliner Vorstadtbahn" sehr detailliert ausgefallen ist (auch die abweichende Maßstäblichkeit von 1 : 24 ist zu verkraften). Wir konnten diese Detailtreue bei einem Besuch im Verkehrsmuseum in Dresden Anfang 2009 überprüfen. Dort stehen ein paar Trambahnen, die viele Details der "spanischen" Bahn aufweisen. Lohnt sich!


Die Trambahn - 1
Der Bausatz des Spanische Herstellers einer Berliner Trambahn


Es waren endlos viele kleine Leisten, die sich in dem Karton des Bausatzes der Trambahn befanden. Eine zunächst sehr kryptische Teileliste und erst einmal die Vermessung der Leisten mit der Schublehre.


Die Anleitung ist zwar gut bebildert, aber die richtigen Teile (speziell die Mini-Leisten) müssen erst einmal gefunden werden.


Jetzt ist bereits zu erkennen, was es einmal werden soll. Wirklich nichts für Anfänger und ungeduldige Zeitgenossen.


Die schwarzen Haltestangen sollten aus Draht gefertigt werden. Haben Sie einmal versucht bereits gebogenen Draht wieder absolut gerade zu bekommen? Aussichtslos! Also musste eine Alternative gefunden werden. Ein Streifzug durch einen örtlichen Obi-Markt ließ uns eine Bambus-Pinsel-Mappe finden (Pinselmappe "LUKAS", 5751, 30 x 30 cm, Dr. Fr. Schoenfeld GmbH & Co, 40591 Düsseldorf).


Es geht voran und der Korpus ist bereits gut zu erkennen.


Die Passagiere warten bereits in der gut gepolsterten Ruhezone.


Probesitzen!


Die Konstruktion des Austritts ist mangelhaft! Abhilfe schafft nur die gezeigte Konstruktion aus Balsaholz. Die in der Anleitung vorgesehene Konstruktion mit Leisten würde die gesamte Unterkonstruktion stark nach oben ziehen!!!


Auch die in der Bauanleitung vorgesehene feste Verbindung von Dach mit dem übrigen Korpus ist nicht optimal! Der kleine obere Teil sollte abnehmbar sein (ist es bei unserer Bahn auch), falls ein "Reisender" von der Bank kippt (die Klebeverbindung sich löst).


Auch der Stromabnehmer ist nicht mit der Draht-Lösung zu realisieren - auch hier die Bambus-Stäbchen aus dem Obi-Baumarkt.


Mit Tapetenkleister fixierte OcCre-Drucke, die noch mit Klarlack überzogen wurden.


It's Showtime - Fototermin vor dem Universalhintergrund aus dem Discounter.


Original Trambahn im Dresdner Verkehrsmuseum. Schönes kleines und sehenswertes Museum - nicht nur bei Regenwetter.



Die Trambahn - 2
Der Bausatz des Spanische Herstellers einer Strassenbahn in Lissabon


Keinesfalls ein Oldtimer: Diese sog. Remodelados (Auflösung siehe weiter unten) sind noch im harten täglichen Einsatz. Sie befördern noch heute 19 Millionen Fahrgäste (2008) im Jahr. Rüstige Rentner, da die Grundsubstanz aus den Jahren 1932 bis 1937 stammt. Die Fahrgestelle sind vielleicht sogar noch viel älter: 1901 aus amerikanischer Fertigung?


500-Teile-Puzzle von Occre aus Spanien. Für lange Winterabende und gedudige Modellbauer. Entschleunigung oder Wutanfall garantiert - wir nehmen die erste Option.


Aus eckig wird rund, wenn man lange genug feilt und schmirgelt, und spachtelt und schmirgelt.


20 Sitzplätze - nicht wirklich üppiges Sitzplatzangebot; dafür wenigstens gepolstert.


Die Kabine noch ohne Führerstand.


Der Führerstand im Rohbauzustand.


Es wächst langsam zusammen, was zusammen gehören muss.


Und hier aus einem anderen Blickwinkel.


Weil es unmöglich ist, die Neigungen des Daches, so wie in der Bedienungsanleitung vorgesehen, mit den kleinen Leisten hinzubekommen, haben wir, wie bei der Berliner Straßenbahn, eine massive Balsaholzlösung favorisiert.


Viel Sägearbeit, Raspelarbeit und Schleifarbeit. Ergebnis aber gut.


Die Lissabonner Tram ist gut geworden. Allerdings ist das Original-Fahrwerk von OcCre ggf. eine Fehlkonstruktion, die viel zu hochbeinig ausgefallen ist. Das misslungene Fahrwerk haben wir zwischenzeitlich wieder entfernt und durch eine Eigenkonstruktion ersetzt. Jetzt haben auch die Bremsbacken Kontakt zur Schiene. Es fehlen noch einige Beschriftungen, die wir ggf. plotten müssen.


Auf dem Foto (Copyright Jan Egil Kirkebo) ist eine der sog. Remodelados zu sehen. Es handelt sich dabei um im Jahr 1995/1996 modernisierte Fahrzeuge, die bereits in den Jahren von 1932 bis 1913 in Portugal gebauten wurden. Die Bahngesellschaft wurde als Pferdebahn im Jahr 1873 gegründet. Im Jahr 1898 begann die Elektrifizierung, die die finanziellen Möglichkeiten der Gesellschaft aber überstieg, so dass sämtliches rollendes Inventar und das gesamte Netz zur Kapitalbeschaffung an die Lisbon Electric Tramways Ltd. aus Großbritannien verpachtet wurde. Sale and lease back auf Portugisisch vor über 100 Jahren.

Hinweis: Den Fotograf hab' ich im Internet nicht finden können um nach der Erlaubnis für die Verwendung seines Fotos zu fragen. Er kann sich gern wegen seines Copyrights mit uns in Verbindung setzen um seine Forderungen zu klären.




Die Trambahn - 3
Der Bausatz des Spanische Herstellers einer Stuttgarter Strassenbahn


Das Vorbild dieses Bausatzes ist erhalten geblieben und fährt in Stuttgart für Straßenbahnliebhaber und Touristen (siehe letztes Bild dieser Serie). Ohne die ausfürliche und gut bebilderte Anleitung würde es wohl keinen fertiggestellten Bausatz dieser kleinen Tram geben.


Wie immer bei Occre handelt es sich um ein Puzzle aus Holz und Metall. Schön verpackt in einen Karton; Leisten in diversen Stärken und sauber gelaserte Teile. Vieles gibt zunächst Rätsel auf; für Anfänger und Ungeduldige sind diese Bausätze bestimmt der Horror.


Auf diesem Bild kann man erahnen, warum "Schnellbausatz" ein absolut unpassender Begriff wäre. Jede kleine Leiste muss "abgelängt" werden (man könnte auch den Begriff "gekürzt" verwenden!!). Dann sind die kleinen Stäbchen sauber zu verleimen, zu schleifen um dann.....


.....den guten Eindruck mit Holzkitt wieder zu versauen. Nochmal schleifen und vielleicht sogar noch mal spachteln. Dieses nette Spielchen wiederholt sich bei den Sitzbänken bis zum Dach der kleinen Tram. Ablängen, kleben, schleifen, spachteln, schleifen,.....


Viel, sehr viel später kann man dann schon erkennen, was das ganze mal werden soll. Im Gegensatz zum Plan hab' ich auf jeder Seite einen Fensterrahmen so "abgelängt", dass er wie ein geöffnetes Fenster aussieht. Den oberen Dachbereich hab' ich nicht fest mit der Tram verbunden (nur eingesteckt - dafür musste auf der Innenseite ein wenig Holz weggeschliffen werden), damit später Fahrgäste eingesetzt bzw. eine Innenbeleuchtung nachgerüstet werden kann.


Wie man unschwer sehen kann, hat die kleine Tram eine sehr eigene Vorstellung davon, was gerade ist und was nicht. Daher mit leichtem Nachdruck eine Verwindung korrigiert.


Das Dachpuzzle vor dem Schleifen.


.....und schon ferig. Wieder mal das Fotografieren vergessen. Der Stromabnehmer sollte aus den Drähten aus dem Bausatz-Puzzle gefertigt werden. Illusion. Nach vielen verzweifelten Versuchen war die letzte Rettung ein Plastik-Rest aus einem Bausatz für Fahrradunterstände. Vorsichtig gebogen und aus "Bambus"-Teilen zusammengebaut. Jetzt sieht der Stromabnehmer gut aus; die Vorgaben aus der Anleitung sind schlecht.

Ich hab' ein wenig gepfuscht, da ich den beigen Streifen am Dach nicht ausgeführt habe und die Fensterrahmen nicht in beige umrahmt habe. Die berühmte Asche auf mein Haupt.


Auf dem Foto (Copyright Joachim Hund) ist der erhaltene historische Wagen der Stuttgarter Straßenbahn zu sehen. Dazu heisst es in der Occre-Bauanleitung:

Die Straßenbahn 222 wurde zwischen den Jahren 1902 und 1904 von der Kölner Firma Herbrand für die Stuttgarter Straßenbahn (SSB) gebaut. Sie gehörte zur zweiten Generation der motorbetriebenen Schienenfahrzeuge. Das Fahrzeug war in den traditionellen Farben des 1886 gegründeten Verkehrsbetriebs lackiert; cremefarben mit einem hellblauen (breiten) Streifen unter den Fenstern. Erst 1955 - nach über 50 Dienstjahren - wurde die Tram aus dem Plandienst genommen und in einem Fahrzeugdepot abgestellt. Dort wurde sie schließlich restauriert und ins Straßenbahn-Museum von Stuttgart gebracht, wo es noch heute bewundert werden kann. So, wie es scheint, ist die kleine Tram fahrfähig.

Hinweis: Den Fotograf hab' ich im Internet nicht finden können um nach der Erlaubnis für die Verwendung seines Fotos zu fragen. Er kann sich gern wegen seines Copyrights mit uns in Verbindung setzen um seine Forderungen zu klären.



Die Trambahn - 4
Ein Fertigmodell von Liliput/Bachmann einer Nürnberg-Fürther Straßenbahn nachempfunden


Ein Hinweis vorweg: Das Modell von Bachmann ist keinem exakten Vorbild nachempfunden. So war z.B. die Liniennummer 51 die höchste je im Netz der Nürnberg-Fürher-Straßenbahn vergebene Liniennummer.

Bemerkenswert: Nachdem bereits 1864 der erste Versuch der Gründung einer Straßenbahn mit der Erteilung einer Konzession in 1867 kriegsbedingt im Sande verlaufen war, gelang es dem Bremer (!!!) Kaufmann Heinrich Alfes am 20. September 1879 den Zuschlag für seine Bewerbung zu erhalten. Am 11. Juli 1881 starteten die Bauarbeiten; am 25. August 1881 war man bereits fertig. Unfassbar! Leider hab' ich keine Infos darüber, wie lang oder kurz die Strecke war. Heute würde man in der Zeit maximal beschließen können, ein Planfeststellungsverfahren auf den Weg zu bringen, was dann schon mal ein paar Millionen kosten würde - und zwar den Steuerzahler; also den Modellbahner wie Sie und ich.


Hier macht die noch "unbehandelte" Tram doch schon mal einen besseren Eindruck, als auf dem vorherigen Foto. Sie muss noch gealtert und im Detail optisch verbessert werden.

Gekauft haben wir die Tram bei einem ersten Besuch bei Haar seit langer Zeit (März 2014). Dazwischen lag ein Wohnungsausbau für unsern Sohn, der sich zum Studium nach Osnabrück aufgemacht hat - und der leider Null Interesse für den Modellbau hat. Den Krempel der beiden Alten wird er wohl später in die Tonne treten; mit 119,- Euro war die Tram mal wieder unschlagbar günstig. Im Internet ca. 139,00 Euro.


Wie man erkennnen kann, ist bereits farblich und gestalterisch frei nach eigenem Geschmack Hand angelegt worden (Dachaufbau, Führerstand, Weichensteller, Einstieg und Fahrwerk).

Aus dem "Beipackzettel" von Liliput/Bachmann:

"So haben sie ausgesehen, die Wagen der ersten Generation von elektrischen Straßenbahnen nach den Pferdebahnwagen in den Städten Deutschlands. Die offenen Plattformwagen boten den Fahrern keinen Schutz vor Witterungseinflüssen. Die Fahrgäste im Wageninneren saßen auf Längsbänken, bis zu 10 Personen auf einer Seite. In der Regel hatten die Fahrzeuge keine elektrische Heizung. Sowohl Fahrer als auch Fahrgäste mußten sich mit der richtigen Kleidung vor dem Wetter schützen. Die Höchstgeschwindigkeit betrug etwa 25 - 30 km/h.

Die museumsreifen Kisten, mit denen ich 1975 während meiner Bundeswehrzeit bei der Marine in Kiel rumgefahren bin, waren auch nicht schneller und komfortabler - so mein Eindruck.


Ach, übrigens: aus den verbogenen Drähten, die den Occre-Bausätzen beigelegt sind, ist es nicht möglich, so gerade Weichensteller zu erzeugen. Daher unser Tip: Die Firma Fackelmann produziert - ohne es zu wissen - Modellbahn-Zubehör. Aus diesen Fleischspießen lassen sich prima Weichesteller biegen, wie auf dem Foto zu sehen ist. Kosten um die 2 bis 3 Euro; dafür hat man dann 10 Versuche, alles richtig zu machen.