Bastelwinter 2011/2012
Für die ganz Neugierigen kann von hier aus sofort weiter "gesprungen" werden.
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Umbauten eines Piko-Bausatzes
Neubau Billethäuschen für Kopfbahnhof
Planung für das neue Modul
Neubau aus Resten
Fuhrpark und Verlagsetage
Modul Update
Von links nach rechts im Überblich - "Rohbau"

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Ob Sie es glauben oder nicht, aus diesem Sammelsurium soll sich eine Littfass-Säule formen lassen. Eine Kappe eines Waschmittels, eine Verpackung eines Kaugummies, Klettband für ein Fliegengitter aus dem Baumarkt, Seidenpapier, dicke transparente Plastikfolie und Ausdrucke von Plakaten aus dem Internet ergeben mit ein wenig Fimu eine Littfass-Säule. Wir Modellbauer sind immer auf der Suche - und finden preiswerte Lösungen aus Resten - Recycling a la Modellbau.


Hat geklappt - oder? Sehen Sie sich den Flash-Film an, um alle Plakate sehen zu können.


Die neue Littfassäule als erster Appetithappen. Zum Starten der Flash auf den Pfeil links unten klicken


Die Verpackung eines Bausatzes für einen Bahnhof von PIKO. Überraschung: Wieder gekauft bei Haar in Lilienthal für nur 49,- Euro bei einem Listenpreis von 113,- Euro im aktuellen PIKO-Katalog. Als Modellbauer baut man ein Gebäude natürlich nicht, wie es auf der Packung abgedruckt ist - kann ja jeder!

Da ein Teil zuviel in der Packung war, entschlossen wir uns zwei Gebäude anzufertigen. Ein Toilettenhaus und ein Bahnwärterhaus, welches auf der neuen Verbindung zu unserem Diorama stehen soll.

Hinweis an die Abmahner: Das Foto der Verpackung des PIKO-Bausatzes ist von mir; kein Scan aus dem Katalog und auch kein Download aus dem Internet.


Viele Modifikationen haben wir in das Bahnwärterhaus eingebaut. Ein Dach von Modellbau Heyn, eine Türüberdachung aus einem Pola-Bausatz, eine "Ausmauerung" aus dem Scheunenverkauf, einen Blumenkasten mit floralen Elementen aus Versicherungsschaden-Discountern.

"Jawoll" und ähnliche Zweitverwerter bieten ein Eldorado für Modellbauer, da sie immer obskure Waren in ihrem Angbot haben. Die Regenrinne ist ein Relikt aus dem Bahnschuppen von 1989.


Das zweite Gebäude aus Teilen des PIKO-Bausatzes ist eine öffentliche Bedürfnisanstallt, wie es sie in den 50ger und 60ger Jahren an vielen Orten gegeben hat.

Der der Toilettenanlage angeschlossene Unterstand ist als Wartebereich für die Trambahnlinie vorgesehen, die in der für 2012 geplanten Ausbaustufe aus der "Hauptstraße" in eine Nebenstraße verlegt worden ist. Es ist geplant, mit dem Schienenbus und/oder einem mit der Kastenlok bespannten Zuggarnitur (Eisenbahnerdeutsch) bis in die Hauptstraße einzufahren - und das geht ja nun wirklich nicht auf Straßenbahngleisen - ging übrigens in der Realität doch, da die Straßenbahnen im Normalfall auf Regelspur gefahren sind.

Das filigrane Gitter entspringt einem Puppenhausbausatz. Gelegentlich gibt es solche Bausätze im Zeitschriftenhandel(!) als Sammelserien, die am Ende ein Puppenhaus entstehen lassen, was in der Summe dann mehrere hundert Euro gekostet hätte. Aber ab und zu ein Einzelteil, was zur Bahn passen könnte lohnt sich.


Dies ist der neue "Billetverkauf" für den Streckenabzweiger in die Stadt (in das ehemals eigenständige "alte" Diorama). Scheinbar floriert die Linie nicht besonders, so dass es sich unser Billetverkäufer im Freien mit einer Tasse Kaffee gemütlich gemacht hat. Ja, früher war vieles gemütlicher und die Zeit lief scheinbar deutlich langsamer - ob diese Behauptung so aufrecht zu erhalten ist?!?!?

Das kleine Gebäude ist eine vollständige Eigenkonstruktion. Das Fachwerk besteht aus dünnen, gebeizten und dann aufgeleimten Holzleisten. Diese Leisten gibt es z.B. im Karstadt Sporthaus in Hamburg. Viele Modellbauer wählen mittlerweile den Weg, sich Fachwerk mittels eines Folienplotters zu erstellen. Wir haben zwar einen solchen Schneideplotter, aber mit echtem Holz gefertigtes Fachwerk (auch wenn nur aufgeklebt) finden wir schöner.


Und hier einmal eine Sicht in das kleine Gebäude. Deutlich zu erkennen ist die unvorschriftsgemäß abgenommene Dienstmütze, der Dienstmantel vorschriftsgemäß am Haken, der Fahrplan und der Kachelboden - spartanisch aber funktional.


Hier die Arbeits-Skizze für die Erweiterung des Dioramas um ein zweites Modul und ein neues Gebäude aus Materialresten - rechts neben dem Fahrradgeschäft auf dem bisherigen Dioramamodul.

Dieses neue Gebäude ist erforderlich, da das Colonialwarengeschäft auf das neue Dioramamodul "wandert" (siehe Pfeil). Klingt erst einmal kompliziert, wird aber deutlicher durch die nächste Darstellung.



Aus der Skizze wurden nach einigen gemeinsamen Überlegungen und "Planspielen" konkrete Standorte für die verschiedenen Gebäude auf dem neuen Dioramamodul. Das "alte" Modul schließt dann irgendwann (noch in 2012?!?) am rechten Bildrand an das neue Modul an.

Viel Rechnerei und Hin- und Hergeschriebe und - ein Tausch zwischen Gemüsestand und Schmidts Schänke; das neue Modul nimmt Gestalt an.


Die exakten Planungen und Bemaßungen wurden direkt auf der Grundplatte des neuen Dioramamoduls vorgenommen. Über das Durchpausen auf Transparentfolien wurden Schablonen für die Platten der Einzelelemente erstellt. Im Bild gut zu erkennen sind Grundplatte, Schablone und Elementeplatte.


...und uuhps, schon ist das erste Einzelelement fertig. An dem Doornkaatgebäude wurden noch einige Veränderungen vorgenommen (Giebelabschluss - nicht zu sehen - , Regenrinne und Fensterbänke sowie neue Farbe für die Leiter und einem schönen, verbeulten Mülleimer) und ein bisschen Begrünung am Gebäude.


Hier sind die Materialreste zu sehen, die für das (provisorische) Gebäude auf der "alten" Dioramaplatte zur Verfügung stehen. Quasi als Ersatz für das auf die neue Platte abgewanderte Gebäude des Collonialwarenladens.


Hier schon mal ein Überblick wie es aussehen soll. Es ist in der Tat momentan keine allzu große Üereinstimmung mit der Skizze erkennbar. Speziell der Giebel hat eine total andere Form erhalten - nennt man das vielleicht künstlerische Freiheit?



Einige Details des verputzten und doch etwas herunter gekommen wirkenden Gebäudes.


Gardine und Blumenkasten geben dem tristen Gebäude die entscheidenden Farbtupfer.


"Wild" plakatiert - "Denn sie wissen nicht, was sie tun". Gilt dies auch für die Modellbauer?


Unser Fahrzeugpark mit 2 mit detaillierter Bemalung und Gepäck veredelten Vespas und einem Fiat 600 aus dem Jahr 1955 - der ganze Stolz unseres Verlagsleiters. Insgesamt wurden 2,5 Mio Fiat 600 bis zum Jahr 1973 gebaut.

Zubehör zu finden ist im Maßstab 1 : 22,5 immer sehr schwierig. Darum ist man darauf angewiesen, dass die Hersteller "schlampig" mit der korrekten Umrechnung umgehen. Die beiden Vespas vom Hersteller "Maisto" - 4,99 bei Karstadt - sollen eigentlich 1 : 18 sein. Dafür sind sie schlicht zu klein - 1 : 20 entspricht eher der "Wirklichkeit"; damit für unsere Baugröße eigentlich zu groß.

Der Fiat des Herstellers "Welly" ist eigentlich ein Fiat 500 angabegemäß 1 : 24 - aber trotzdem zu groß. Deklariert man ihn aber zu einem Fiat 600 um, so kommt die Größe bei 1 : 22 in etwa hin - solange man nicht päpstlicher als der Papst ist.

Fazit: Zwei etwas zu große Vespas neben einem Fiat 600, der eigentlich ein Fiat 500 ist.....man kann sich Probleme auch selbst machen.


Ist an dieser Stelle eigentlich falsch - ist aber eine neue Creation im Jahr 2012. Das Verlagsgebäude nach Feierabend mit einem schönen Holzboden; der Verlagsleiter schaut noch nach dem Rechten. Gab es im Wirtschaftswunder schon Winkelkombinationen?

Der Holzboden ist übrigens wieder sponsored by "OBI". Es handelt sich wieder um Musterabschnitte für Laminat. Ohne es zu ahnen, haben die bei OBI ein Herz für Modellbahner in der Baugröße 1 : 22,5 - dafür einen ehrlich gemeinten herzlichen Dank!!!



Und um das Bild abzurunden: Zwei Redakteurinnen halten noch ein kurzes Schwätzchen vor dem Wochenende.

Wie sich dann (im Februar 2012) herausstellte, ist das alte Modul eigentlich "Schrott", da die Straße aus dem neuen Modul auf den Gleisen weitergeführt werden würde und ein dort stehender Zug zudem den Blick auf die Fassaden der Häuser verhindern würde. Also wurde ein "Update" des alten Moduls kreiert und das bisherige ausgemustert.


Hier ist einmal die Draufsicht auf und ein Schnitt durch das "Update" des alten Moduls zu sehen, was jetzt also das neuere der beiden neuen Module ist und rechts vom neuen Modul plaziert wird. Sprachregelung: neues Modul ist links - Update-Modul ist rechts.


Dies ist das neue Toilettengebäude mit Unterstand auf seinem endgültigen Standort auf dem neuen Modul. Die "Großmutter" auf der Bank hat den Job der "Klofrau" übernommen. In den 50er-Jahren gab's noch keine 400-Euro-Jobs aber so manche Kriegswitwe musste die Rente aufbessern.


Zwischen Toilettengebäude und Trambahn ist der von ganz rechts nach ganz links "gewanderte" Doornkaat-Mann zu bewundern.


Die Trambahn auf ihrer neuen Trasse auf dem neuen Modul.


Danach folgt Schmidts Schänke. Der Biergarten ist noch nicht fertig, weil das Pflaster noch fehlt.


Der "Gemüsehöker" mit seinem Stand auf einer Korkplatte als provisorischer Untergrund. Zur Orientierung im Hintergrund Schmidts Schänke und der VW-Käfer.


Nochmals der "Gemüsehöker" nun aber mit Blick auf den Spielwarenladen auf dem Update-Modul der alten Platte.


Jetzt ein Blick über das Update-Modul in Richtung Spielwarenladen.


Dieses Bild zeig unseren Billetverkäufer an seinem Standort auf dem Update-Modul. Zur Orientierung im Hintergrund rechts der Motorroller und links der Gemüsestand/Käfer.


Daran schließt sich die Bahnhofsuhr (findet meine Frau zu modern - für Berlin finde ich nicht) mit dem Bahnbediensteten an. Die aus Resten gebaute Karre wird noch mit Paketen und Koffern beladen.


Aus der "Vogelperspektive" kann man jetzt gut die Verlagerung und Absenkung der Bahntrasse erkennen. Ebenfalls gut zu erkennen ist, dass die Gebäude vom ursprüglich alten Modul in der gleichen Reihung geblieben sind.


Neben dem Fahrradgeschäft steht jetzt das "triste Gebäude" aus den Materialresten.


Dies ist eine Detailansicht auf das Gleisbett mit den gealterten und ausgeschotterten Schienen, die ansatzweise bereits mit Unkraut bewachsen sind. Ich hoffe, jetzt ist ein erster Eindruck entstanden, wie sich das neue Modul mit dem Update-Modul zu einer Einheit verbindet.

Es sind noch wenige Wochen (es ist jetzt Anfang März 2012), bis der "Bastelwinter 2012" vorbei ist und die "Freiluftsaison" für meinen Deutz 2505 aus dem Jahre 1966 wieder beginnt. Bis dahin hoffen wir, das Diorama noch mit "Bodenbelägen" und Grünzeug sowie Figuren, Straßen-Laternen und der Littfassäule und anderen Kleinigkeiten weiter zu vervollständigen.

Vor dem Winter ist nach dem Winter; oder ein Spiel-Jahr dauert 365 Tage; die Wahrheit liegt auf dem Diorama - mäßig frei nach Sepp H. - ohne auch als Laienphilosoph (frei nach der neuen Rechtschreibung) klassifiziert zu werden: Es ist unglaublich, wie frei der Kopf durch das Hineindenken in die scheinbar "heile" Welt wird; wie weit man sich aus dem Alltag verabschiedet und wie viel neue Energie man für den Berufsalltag durch diesen "Kurzurlaub im Kopf" sammelt. Entschleunigung in immer hektischeen und ungewisseren Zeiten.