Diorama Final 2012
Hier im Überblick und als Abschluss die ganze "Pracht" unseres fertigen Dioramas

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Dies ist die Panoramaansicht unseres Dioramas zur besseren Orientierung. Viele Einzelelemente haben nun im April 2012 ihren endgültigen Platz gefunden. Hat ja auch etwas gedauert, wenn man bedenkt, dass wir im Herbst 2008 mit dem Diorama angefangen haben.


Dies ist der Blick vom "Dach" der öffentlichen Bedürfnisanstalt zum anderen Ende des Dioramas. Wir laden Sie jetzt ein, uns auf dem Spaziergang über das Diorama zu begleiten.


Zurück vom Dach findet sich an der in die Bedürfnisanstalt integrierte Trambahn-Haltestelle unser "Mitleser-Pärchen", das bereits an der alten Trambahn-Haltestelle vor dem Verlagshaus so zu sehen war. Scheint wirklich spannend zu sein; die Artikel in der Zeitung des Gegenüber sind gemeiner Weise immer die Spannenderen. Wie war das noch mit den Kirschen aus Nachbars Garten?


Noch schnell vor der Tram die Straßenseite gewechselt um einen Blick auf die öffentliche Bedürfnisanstalt und den unermüdlichen Plakatkleber im Hintergrund zu werfen.


Neu ist hier die zum Trocknen 'rausgehängte Wäsche. Unser Doornkaatmann hat die weiteste Reise auf dem Diorama unternommen. Auf der ersten (alten) Version unseres Dioramas stand er noch ganz am rechten Rand - aber dieser Platz scheint ihm auch zu gefallen - er hat ja noch sein Lieblingsgetränk.


Unsere Tram mit dem stolzen Fahrer fährt nunmehr hinter Schmidts Schänke in die neue Trambahn-Haltestelle auf eigener Trasse ein. Rechts im Anschluß steht nunmehr unsere gemütliche Gastwirtschaft.

Am 16. Mai 1881 fuhr die erste elektrische Straßenbahn der Welt durch Berlin Lichterfelde. Gebaut wurde die Bahn von Siemens; die ersten Waggons hatten 26 Plätze und die Fahrt kostete 20 Pfennige - damals mehr als ein Stundenlohn. Zur Hochzeit am Ende 20ger Jahre beförderte die Beliner Straßenbahn nahezu 930 Millionen Menschen.


Der Wirt von Schmidts Schänke prüft mit Kennerblick die Klarheit des Weines - oder etwa nur die Sauberkeit seiner Gläser? Schemenhaft hinter den Fenstern zu erkennen sind die Skatbrüder, die täglich einen zünftigen Skat dreschen.


Und hier sind sie, - nicht nur schemenhaft - die Skatbrüder, die in Schmidts Schänke ihren zünftigen Skat dreschen.


Vor der Schänke auf der anderen Straßenseite steht nun der Marktstand auf einer Grünfläche, die allerdings durch die Kundschaft stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, was an dem Trampelpfad zum Gemüsehöker gut zu sehen ist. Scheinbar betreibt er seinen Stand nicht nur an den Markttagen Mittwoch und Samstag - und gut festhalten muss er seinen Stand - oder hält der Stand ihn?


Links neben dem Gemüsehöker eilt ein "unscharfes" Paar in Geschäftsbekleidung zu einem wichtigen Termin. Unser Augenmerk soll sich allerdings auf die Littfassäule (eigentlich mit Trippel-S) richten, die an dieser Stelle für Reklame gut geeignet aufgestellt wurde. Heute würde man von einer "marketing-strategisch optimierten Positionierung an exponierter Stelle" sprechen.

In den wild geklebten Plakaten sah die Obrigkeit in Berlin übrigens die Ursache für die Revolution von 1848. Sie verbot das wilde Plakatieren und schloss 1854 eine Vetrag mit dem Druckereibesitzer Hr. Litfaß, der 150 Säulen aufstellen konnte, auf die dann zensierte Plakate geklebt werden durften. Wieder was gelernt.


Rechts neben der Schänke befindet sich auf einer kleinen Grünfläche eine gemütliche Oase der Entspannung um bei einen kühlen Getränk in Ruhe ein "gutes" Buch zu lesen oder mit der besten Freundin über alles Mögliche zu reden, ohne Gefahr zu laufen, dass ein nerviges Handy mit einer ach so wichtigen SMS die schöne Atmosphäre (zer-)stört.



An das lauschige Plätzchen schließt rechts der Colonialwarenladen an, vor dem peinlich auf Sauberkeit geachtet wird. Der Inhaber prüft gerade etwas ungelenk die Funktion seiner Registrierkasse, die heutzutage aufgrund der vollständigen Handbedienung der Energieeffizienzklasse "AAAAAAAAAA" zuzurechnen wäre. Sehr umweltverträglich.


Schräg davor auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt der Start- oder Endpunkt der Verbindungsbahn. Der Billetverkäufer sitzt sinnierend auf seinem Dienststuhl vor seinem Dienstraum bei einer Tasse Kaffee/Tee und mag dem Treiben seines Verlademeisters gar nicht zuschauen. Die Bahnhofsuhr ist offensichtlich um sechs Minuten vor zwei stehen geblieben - warten Sie mal ein paar Minuten ab - auch der Lademeister ist nicht der Schnellste. Wahrscheinlich ein Beamter in Arbeitsposition eingeschlafen.


Schnell noch eine Kleinigkeit für den Besuch bei ihrer Schwester mit den beiden Kleinen im Spielwarenladen besorgt. Früher gab es noch diese kleinen wunderbaren und vollgestopften Läden mit Namen wie "Kinderglück" oder "Spielzeug Wolf" in die man gern sein Taschengeld oder den Zuschuss von der Oma trug, um sich z.B. ein neues Wiking-Auto zu kaufen. Die Verkäufer hab' ich seltsamer Weise alle als unfreundlich/kinderfeindlich in Erinnerung!?!?!


Zur besseren Orientierung ein Blick zurück auf den Weg, den wir bereits auf unserem Diorama zurück gelegt haben. Links ist das neue Gleis der Verbindungsbahn im von der Fahrbahn getrennten eigenen Gleisbett zu sehen. Auf dem alten, ausgemusterten Modul verlief die Trasse noch direkt auf der Hauptstraße, was für den Durchgangsverkehr aber auf Dauer keine Lösung war.


Ein Blick weiter nach rechts und da steht wieder der elegante Verlagsleiter, der auf den Stufen seines Pressehauses seine Gäste erwartet. Hinter ihm im Erdgeschoss befindet sich der Drucksaal mit der damals modernen Heidelberger Druckmaschine; im ersten Stock sind die hellen und modernen Büroräume der Redaktion untergebracht. Damals war die Zeitung noch ohne Konkurenz durch Internet, iPhones und Tablet-PCs.


Feierabend im Verlagsbüro.



Ein einsamer Fahrgast wartet auf seinen Zug. Diesen Bahnhof - oder sollte man besser Haltepunkt sagen - hat es natürlich nie gegeben. Gegeben hat es tatsächlich die sog. Verbindungsbahn in Berlin, die die Aufgabe hatte, die insgesamt 11 Berliner Kopfbahnhöfe miteinander zu verbinden; allerdings ungefähr 100 Jahre vor dem Wirtschaftswunder und der Zeit unseres Dioramas.


Ein freundlicher älterer Herr grüßt den Postboten auf seinem Fahrrad. Der kam früher mehrmals am Tag - unglaublich. Er brachte neben echten Briefen - wohlmöglich mit der Hand geschrieben - auch Werbebriefe, die man tatsächlich noch geöffnet und sogar gelesen hat. "Sieh' mal, die Walter-Werke haben uns geschrieben!"


Der Fahrradladen hinter der Szene mit dem Postboten bietet solide Fahrräder zum Verkauf. Damals waren die noch schwer und für die Ewigkeit gebaut. Eine Gangschaltung war Luxus und der Dynamo machte die Fahrten mit Licht zu einem Kraftakt. Darum fuhr man, bis der nächste Schutzmann auftauchte, prinzipiell ohne Licht.


Wer sein Rad nicht ordentlich behandelt, fängt sich den Tadel des Besitzers des Fahrradladens ein. Damals gab es noch nicht diese riesigen Baumärkte und nicht jeder hatte das entsprechende Werkzeug, um kaputt Gegangenes selbst zu reparieren - was in vielen Fällen so schlecht auch wieder nicht war. Stichwort: Bastler und Heimwerker!


Und zum Abschluss nochmals die Panoramaansicht unseres Dioramas zur finalen Orientierung. Viele Einzelelemente haben nun im April 2012 ihren endgültigen Platz gefunden. Hat ja auch etwas gedauert, wenn man bedenkt, dass wir im Herbst 2008 mit dem Diorama angefangen haben.